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Ratgeber

Wissenswertes zu Business- & Personal-Cloud-Lösungen

NAS-Server bieten sich wunderbar als Cloud-Lösungen für Unternehmen an, um Kundinnen und Kunden Cloud-Dienste wie Mail- und Webserver anbieten und die eigene digitale Transformation weiter vorantreiben zu können. In unserem Ratgeber fassen wir zusammen, wie Business Clouds auf NAS-Basis funktionieren, welche Funktionen sie mitbringen und worauf es beim Kauf der fürs Cloud Computing bestimmten Hardware zu achten gilt.



Was sind Cloud-Lösungen?

Wird ein digitaler Speicher mit integriertem Dateiserver in ein Rechnernetz eingebunden, spricht man von einem Network Attached Storage oder kurz: NAS. Ein NAS stellt die gespeicherten Daten allen Netzwerk-Teilnehmern entsprechend der vergebenen Zugriffsrechte zur Verfügung. Bietet ein NAS-Gerät die Möglichkeit des Datenzugriffs von außerhalb und stehen dem Nutzer oder der Nutzerin serverseitig besondere Dienste – etwa Streaming-Dienste, Mailserver oder Webserver – zur Verfügung, kann man das System als Cloud-Speicher oder Cloud-Lösung bezeichnen.

Im Unterschied zum reinen Online-Speicher ermöglicht ein Speicher in der Cloud Anwendungen, die deutlich über die reine Datenbereitstellung hinausgehen. Als Business Cloud angebotene NAS-Systeme sind keine leeren NAS-Gehäuse, sondern haben bereits eingebaute Festplatten, die auf dem neuesten Stand und für den Einsatz als Cloud-Computing-Speicher optimiert sind. Dienen sie als Speicher für Software-Dienste für Kundinnen und Kunden (Software-as-a-Service), werden sie als Public Clouds bezeichnet. Werden sie darüber hinaus als Teil der firmeninternen IT-Infrastruktur verwendet, spricht man von Hybrid Clouds.



So funktionieren Cloud-Lösungen

Als Cloud-Speicher verwendete NAS-Systeme bestehen aus einem Verbund von Festplatten, die in einem Gehäuse untergebracht sind.

Sie werden über einen eingebauten RAID-Controller je nach Anforderungen logisch verknüpft, so dass sie entweder einen höheren Ausfallschutz, höhere Zugriffsraten, eine Kombination aus beidem oder einfach ein Gesamtvolumen mit der kumulierten Speicherkapazität aller Festplatten ermöglichen.

Ein integrierter Server stellt je nach Ausführung unterschiedliche IT-Dienste bereit. Der Server läuft zumeist mit einem Unix-basierten Betriebssystem wie Linux.

Über eine browsergestützte Benutzerverwaltung wird der NAS-Server von einem beliebigen Netzwerk-Teilnehmer aus konfiguriert.

Zur Konfiguration der Business Cloud gehören unter anderem die Einrichtung der Benutzerzugänge, die Einstellungen der verwendeten Netzwerk-Protokolle und die Aktivierung von Zusatzdiensten.



Grundlegende Features von Cloud-Lösungen

Ein zentrales Merkmal von Cloud-basierten Lösungen für Unternehmen ist die benutzerspezifische Zugriffskontrolle. So lassen sich persönliche Speicherbereiche, sogenannte Shares, pro Benutzer oder Benutzerin einrichten. Damit können Unternehmen einzelnen Personen, seien es Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen oder Kunden und Kundinnen, einen eigenen Speicherbereich in der Business Cloud zuordnen. Zudem ist es möglich, den Benutzern und Benutzerinnen Zugang zu weiteren Shares der Cloud-Plattform mit vordefinierten Lese- oder Schreibrechten einzuräumen.

Der Zugriff auf den Cloud-Datenspeicher kann über unterschiedliche Netzwerk-Protokolle erfolgen. Über SMB (Server Message Block) oder dessen erweiterte Variante CIFS (Common Internet File System) können Windows-Systeme auf den Netzwerkspeicher zugreifen. Weitere Protokolle wie NFS (Network File System) oder AFP (Apple Filing Protocol) ermöglichen den Zugriff für andere Betriebssysteme wie Linux oder MacOS. Zusätzlich werden in der Regel FTP (File Transfer Protocol), SSH (Secure Shell) oder Telnet (Teletype Network) unterstützt. Grundsätzlich gilt: Je mehr Protokolle unterstützt werden, desto flexibler ist das Cloud-Computing-System.



Kaufkriterien für Cloud-Lösungen – worauf kommt es an?

Wie für alle Computer gibt es auch für die eingesetzte Hardware einer Cloud-Lösung bestimmte Leistungsmerkmale. Entscheidend sind die Rechenleistung des Hauptprozessors sowie die Größe und Geschwindigkeit des Arbeitsspeichers vom NAS-Server. Je mehr Rechenleistung eine NAS-Lösung bietet, desto mehr Performance zeigt sich bei den angebotenen IT-Services. Das kann sich vor allem bei rechenintensiven Aufgaben wie dem Videostreaming oder bei einer hohen Anzahl gleichzeitiger Zugriffe zu bestimmten Peak Times bemerkbar machen, was gerade für Business-Lösungen relevant ist.

Eine wichtige Größe bei Cloud-Server-Lösungen für Unternehmen ist die Gesamtspeicherkapazität. Sie hängt von Zahl und Größe der in dem IT-System verbauten NAS-Festplatten ab. Je mehr Einschübe vorhanden sind, desto höher ist die Gesamtkapazität. Wenn Sie also viel Speicherplatz benötigen, greifen Sie zu einem NAS mit möglichst vielen Festplatten. Wer darauf angewiesen ist, eine defekte Festplatte auch während des laufenden Betriebs wechseln zu können, sollte darauf achten, dass dies vom NAS unterstützt wird (Hot Swap).

Die im NAS verwendeten Festplatten lassen sich in unterschiedlicher Weise via RAID (Redundant Array of Independent Disks) logisch verknüpfen. So können die Platten zu einem logischen Laufwerk zusammengefasst werden (RAID 0), was die Zugriffsrate verdoppelt, aber ein höheres Ausfallrisiko mit sich bringt. Im Modus RAID 1 werden alle Daten identisch auf zwei Platten geschrieben, womit sie doppelt vorliegen. Das erhöht die Ausfallsicherheit und sorgt somit für eine hohe Verfügbarkeit, beschränkt die Kapazität des NAS-Servers aber auf die Hälfte der gesamten Festplattenkapazität. Weitere RAID-Varianten wie RAID 5, 6 oder 10 benötigen mindestens vier Festplatten. Alternativ können alle Festplatten als einfacher Verbund im Modus JBOD (Just a bunch of disks) gesteuert werden.

Weniger kaufentscheidend, aber nicht zu vernachlässigen ist ein einfacher Einbau der Festplatten: Verfügt ein NAS über ein Stecksystem, lassen sich Festplatten bequem ohne Werkzeug auswechseln. Sehr relevant bei einem NAS sind hingegen die Ethernet-Schnittstellen. GBit-Ethernet gehört heute zur Standardausstattung von Cloud-Speichern. Mitunter kann es wichtig sein, dass der NAS-Server nicht nur einen, sondern zwei Ethernet-Anschlüsse aufweist. Dann haben Sie die Möglichkeit, die Geschwindigkeit der Netzwerk-Anbindung durch Link-Aggregation zu verdoppeln. In dem Fall erfolgt eine Bündelung beider physischer LAN-Verbindungen zu einem logischen Kanal. Diese Funktion muss allerdings in die Infrastruktur des lokalen Netzwerks integriert werden können, was in kleinen Unternehmen oft nicht ohne Weiteres möglich ist.

Integrierte USB-Anschlüsse ermöglichen die Einbindung weiterer Datenspeicher, beispielsweise USB-Sticks oder externe USB-Festplatten. Ebenso lassen sich zusätzliche Geräte wie Drucker per USB anbinden. Um eine möglichst hohe Geschwindigkeit zu erzielen, sollten Sie darauf achten, dass der NAS-Server mit USB-3.0-Anschlüssen ausgestattet ist. Ist eine eSATA-Schnittstelle vorhanden, können weitere NAS oder externe Festplatten darüber angeschlossen werden. Allerdings ist die Verbreitung dieser Schnittstelle rückläufig.

Bedienung und Einstellungsmöglichkeiten spielen ebenfalls eine Rolle bei der Auswahl eines NAS-Servers, der als Business-Cloud dienen soll. Sämtliche Einstellungen eines Cloud-Speichers lassen sich standardmäßig über die browsergestützte Benutzersteuerung vornehmen. Der Zugriff auf den NAS-Server erfolgt über einen beliebigen Rechner im Netzwerk. Je nach Hersteller und Modell fällt das Angebot integrierter Funktionen mehr oder weniger umfangreich aus. Standard ist eine Zustandsübersicht über die Festplatten und das Cloud-Computing-System an sich. Ebenso sollte eine Zeitsteuerung, nach der sich das Network Attached Storage selbst ein- oder ausschaltet, zum Funktionsumfang gehören.

Eine besondere Bedeutung für alle Cloud-Services hat die Zuweisung einer dynamischen DNS-Adresse durch einen entsprechenden Dienst seitens des Herstellers. Damit lässt sich die eigene Cloud-Umgebung mit einer festgelegten Domain aus dem Internet ansprechen, ohne dass man die eigene, in der Regel stets wechselnde IP-Adresse kennen muss. Dynamische DNS-Adressen sind alternativ über Drittanbieter erhältlich. Deren Einrichtung erfordert meist weitergehende Netzwerk-Kenntnisse und geht oft mit zusätzlichen Kosten einher. Viele Hersteller haben mittlerweile Apps für den unkomplizierten Datenzugriff von mobilen Geräten im Angebot. Das hat den Vorteil, dass Sie sich nicht an einen PC setzen müssen, um die Konfiguration Ihres NAS zu bearbeiten, sondern kleine Änderungen auch zwischendurch und von unterwegs vornehmen können.

NAS-Server bieten je nach Ausführung diverse Zusatzfunktionen, die beim Kauf gegebenenfalls eine Rolle spielen. Temperaturgesteuerte Lüfter zum Beispiel regulieren die integrierte Kühlung je nach Bedarf. Das reduziert die Geräuschentwicklung des NAS-Servers deutlich. Bei längerer Ruhephase kann gegebenenfalls ein Festplatten-Stopp erzwungen werden, was den Stromverbrauch des Netzwerkspeichers senken kann. Gehören solche Features zu den Anforderungen, die Sie an ein NAS stellen, dann achten Sie auf entsprechende Herstellerangaben.

Einige Systeme enthalten Streaming-Server-Software, die ein flüssiges Streaming von Bild-, Audio- und Video-Daten über eine benutzerfreundliche Oberfläche ermöglicht – etwa mit Drittanbieter-Software wie Plex oder Twonkey Media Server. Diese Funktion wird veraltet als DLNA-Zertifizierung (Digital Living Network Alliance) bezeichnet. Weitere integrierte Cloud-Services können beispielsweise Kalender-Funktionen, Adressbücher, Chat-Programme, Buchhaltungs-Software, Webseiten-Baukästen oder Projektmanagement-Tools sein.

Wer besonders großen Wert auf IT-Sicherheit beziehungsweise Datensicherheit legt, sollte regelmäßige Backups der Daten auf dem NAS-Server erstellen. Die meisten Business Clouds bieten als Backup-Lösung ein integriertes Modul für automatisierte Backups oder Sync-Funktionen. Dabei können Backups auf externe Festplatten, in andere Clouds oder angeschlossene NAS-Systeme exportiert werden. Zudem lassen sich manche Clouds als Ziel für Timemachine-Backups auf Apple-Systemen einsetzen.




Unser Praxistipp: Nutzen Sie Plug-ins in Ihrer Cloud-Lösung

Viele Hersteller von NAS-Servern ermöglichen die Installation von Drittanbieter-Software in Form von Plug-ins, wodurch zahlreiche Zusatzfunktionen verfügbar werden. Damit ist es beispielsweise möglich, Fotogalerien zu nutzen, virtuelle Maschinen zu betreiben oder per WLAN in die Netzwerk-Infrastruktur eingebundene IP-Kameras zu steuern. Das Angebot an Plug-ins für einen NAS-Server variiert je nach Hersteller.



FAQ – häufig gestellte Fragen zu Cloud-Lösungen

Wie viel Sicherheit bieten Business Clouds?

Die meisten Cloud-Server-Lösungen für Unternehmen bieten eine Laufwerksverschlüsselung und einen strengen Passwortschutz, so dass nur autorisierte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen Zugriff auf das NAS erhalten. Dadurch wird ein hohes Maß an Sicherheit erreicht.
 

Was gibt es bei der Datenmigration von lokalen Server-Systemen und Datenträgern auf einen Cloud-Server zu beachten?

Vor der Migration sollten Sie genau überprüfen, welche Daten Sie auf den Cloud-Server übertragen möchten und welche dort nicht benötigt werden. Schließlich soll nicht unnötig viel Speicherplatz belegt und die Migrationsdauer in die Länge gezogen werden. Wie schnell der Vorgang vonstatten geht, hängt von der Netzwerk- respektive Internetbandbreite ab. Während der Migration ist es wichtig sicherzustellen, dass sensible Daten vor unbefugtem Zugriff geschützt sind. Bietet Ihr Unternehmen einen oder mehrere Online-Services an (Cloud-Speicher als Public Cloud), ist zu bedenken, dass die Migration mit einer Ausfallzeit verbunden sein kann. Daher sollten Sie mit Bedacht planen, wann Sie den Umzug der Daten durchführen.
 

Kann man einen NAS-Server per WLAN ins Netzwerk integrieren?

NAS-Server unterstützen von sich aus kein WLAN. Die Geräte, die USB-Anschlüsse haben, können jedoch mithilfe eines WLAN-Dongles kabellos Verbindung zum Netzwerk aufnehmen. Bei NAS, die nicht für eine Private Cloud genutzt werden, sondern als Netzwerkspeicher für ein Unternehmen oder gar als Public Cloud zum Einsatz kommen, ist das nicht empfehlenswert. Eine LAN-Verbindung bietet deutlich mehr Stabilität, die vor allem dann wichtig ist, wenn man Cloud-Services für Kundinnen und Kunden anbietet.