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    Ratgeber

    Gehörschutz » So schützen Sie Ihre Ohren bei hohem Lärmpegel

    Der Arbeitsschutz benennt klare Vorgaben, wie an einem Arbeitsplatz mit hoher Lärmbelastung das Gehör zu schützen ist. Auch im Privatleben ist ein Gehörschutz beim Heimwerken oder bei Konzertbesuchen sinnvoll.

    Doch ab wann gilt ein Geräusch als Lärm? Welche Formen des Gehörschutzes werden unterschieden und welche Kaufkriterien sind entscheidend? Auf diese Fragen gibt der Ratgeber Ihnen schnelle Antworten.



    Die drei Formen des Gehörschutzes

    Den richtigen Gehörschutz für sich selbst zu finden, hängt nicht nur von den individuellen Vorlieben ab, sondern auch von den Anforderungen der Umgebungsgeräusche.
    Lärm fällt unterschiedlich stark aus und entsprechend muss das Gehör verschieden stark geschützt werden. 

    Angegeben wird der Gehörschutz mit dem SNR-Dämmwert. 
    Er drückt aus, wie gut ein Gehörschutz den Umgebungslärm vom Gehör fernhalten kann. Von leichter Dämmung spricht man bei einem SNR-Wert unter 20 Dezibel. Eine mittlere Dämmung reduziert den Lärm um 20 bis 30 Dezibel. Gehörschutz mit hoher Dämmung bewegt sich jenseits der 30 Dezibel.


    Gehörschutzstöpsel

    Weit verbreitet sind Ohrstöpsel. Sie werden mit zwei Fingern in das Ohr eingesetzt und bieten einen relativ guten Schutz. Sie bestehen aus einem Material, das sich vor dem Einsetzen mit den Fingern formen lässt. Meist handelt es sich um Wachs, Silikon oder Schaumstoff.

    Den höchsten Tragekomfort haben sie jedoch nicht. Manche Anwender empfinden den Druck im Ohr sogar störend.

    Die einfachsten Gehörschutzstöpsel bewegen sich bei einem SNR-Wert unter 20 Dezibel. In diesem Bereich ist weiterhin die Kommunikation mit anderen Menschen möglich. Es gibt jedoch auch Modelle mit einer mittleren Dämmung und sogar jene mit einem SNR-Wert über 30 Dezibel.

    Unser Praxistipp:

    Statt Ohrstöpsel in Einheitsgrößen zu verwenden, besteht die Möglichkeit, sich individuellen Gehörschutz aus Otoplastik vom Hörgeräte-Techniker anfertigen zu lassen.


    Gehörschutzbügel

    Sie sind mit dem Gehörschutzstöpsel eng verwandt, denn sie nutzen ebenfalls Stöpsel zum Einsetzen in das Ohr.

    Anders als jene, die meist als Einweg-Gehörschutzstöpsel gedacht sind, befinden sich die Stöpsel an einem Bügel. Dieser wird um den Kopf getragen. Die Ohrstöpsel selbst sind austauschbar.

    Für die persönliche Schutzausrüstung eignet sich dieser Gehörschutz allerdings oft nur, wenn der Lärm bei der Arbeit nur bis etwa 20 Dezibel verringert werden soll. Da die auswechselbaren Stöpsel weniger tief im Ohr sitzen, ist die Dämmung schwächer.


    Kapselgehörschützer

    Für den optimalen Schutz wird häufig auf den Kapselgehörschutz zurückgegriffen. Wie bei klassischen Kopfhörern umgeben die Kapseln beide Ohren und bieten eine hohe Dämmung.

    Individuell eingestellt auf Ohr- und Kopfgröße, gelingen hier der passende Gehörschutz und guter Tragekomfort zugleich.

    Ein hochwertiger Kapselgehörschutz kann zudem über eine Filter-Funktion verfügen und eine aktive Geräuschkompensation bieten. Über ein Mikrofon wird die Umgebungslautstärke gemessen und Ton bis zu einem Grenzwert an die Kopfhörer übertragen. Dank Filter ist daher Kommunikation trotz lauter Maschinengeräusche möglich.

    Häufig arbeiten die Geräte samt Mikrofon auch als Headsets, sodass Gespräche über Funk stattfinden. Ist ein UKW-Empfänger integriert, kann sogar Radio gehört werden. Mittels Bluetooth ist ferner die Verbindung zum Smartphone und anderen Geräten möglich. So lassen sich auch eigene Playlists abspielen und es wird Musik statt Lärm gehört.



    Ab wann sollte ein Gehörschutz getragen werden?

    Um entscheiden zu können, ab wann ein Gehörschutz unverzichtbares Zubehör ist, muss festgelegt sein, ab wann ein Geräusch als Lärm definiert ist. Die Medizin hat klare Grenzwerte definiert, die angeben, ab wann Gefahr für die Gesundheit besteht. Dabei geht es um Schäden im Ohr, aber auch um Stress und Konzentrationsstörungen.

    Unser Praxistipp:

    Auch wenn es im Privaten keine gesetzlichen Vorschriften gibt, sollte der Gehörschutz fernab der Arbeit ernst genommen werden. Neben dem Schutz der eigenen Ohren sollten Erwachsene auch an das besonders empfindliche Gehör bei Kindern denken. Ein Kindergehörschutz ist beispielsweise auf Konzerten wichtig.

    Gehörschutzvorgaben nach dem Arbeitsschutzgesetz

    Entsprechend ist auch im Arbeitsschutz definiert, ab wann ein Gehörschutz getragen werden sollte. Die wichtigsten Werte finden Sie in der Gehörschutz dB Tabelle:

     

    Lautstärke Schallpegel (A) Schutzmaßnahmen
    Normales Gespräch bis 60 dB
    • entstehen bei normaler Kommunikation (ohne Schreien) und erfordern keinen Gehörschutz

    Haartrockner bis 70 dB
    • kurzfristig sind keine Schäden zu befürchten, doch in Werkstätten, die dauerhaft diesen Wert erreichen, sollte ein Schutz mit leichter Dämmung (SNR-Wert um die 20 dB) gestellt werden

    • beispielsweise ein Haartrockner erreicht diese Werte

    Starker Verkehr 80-85 dB
    • werden als Tages-Lärmpegel 85 dB am Arbeitsplatz erreicht, ist ein Gehörschutz vorgeschrieben und muss vom Arbeitgeber gestellt werden

    • bereits eine Kreissäge erreicht 100 dB, sodass in vielen Werkstätten die Lärmbelastung ohne Gehörschutz nicht tragbar ist

    Blecher hämmern 115-120  dB
    • intensive Lärmbelastung, die bereits nach kurzer Zeit zu Hörschäden führt

    • Gehörschutz ist zwingendes Zubehör bei der Arbeit

    • ein Schmiedehammer erzeugt zum Beispiel 150 dB

     



    Welche Kaufkriterien sind wichtig?

    Damit die gewünschte Dezibel-Reduzierung erreicht wird, muss auf den SNR-Dämmwert geschaut werden. Auf folgende Kriterien sollten Sie zudem achten:

    Tragekomfort

    Je länger ein Gehörschutz getragen werden muss, desto bequemer sollte er sein. Gehörschutzstöpsel sollten so weich wie möglich sein, um sich an den Gehörgang anzupassen. Kapselgehörschutz muss auf einstellbare Bügel und eine Luftzirkulation achten.

    Hygiene

    Außer bei Einweg-Produkten sollte der Gehörschutz einfach zu reinigen zu sein. Die Hersteller machen dazu Angaben.

    CE-Kennzeichnung

    Für eine sichere Verarbeitung aller Komponenten spricht die CE-Kennzeichnung. Zu achten ist auf die Norm EN 352, die vom Arbeitsschutz gefordert wird. Der Gehörschutz im Betrieb sollte dieser Norm entsprechen.