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Ratgeber

Installationstester » Unverzichtbares Werkzeug für Elektriker

Neu verlegte Elektroinstallationen sind nach DIN VDE 0100 auf ihre sichere Funktion zu überprüfen. Gleiches gilt für Änderungen und Erweiterungen der Anlage. Installationstester nach VDE sind exakt auf diese Norm ausgelegt.

In unserem Ratgeber erfahren Sie, wie Installationstester funktionieren, wie sie aufgebaut sind und worauf bei der Anschaffung zu achten ist.



Aufbau und Funktion von Installationstestern

Gewerblich genutzte Installationstester gehören zu den so genannten VDE-Geräten, das heißt, sie entsprechen den aktuellen Normen für die Errichtung elektrischer Anlagen. Viele Messgeräte sind außerdem nach ISO oder durch ein DAkkS-akkreditiertes Labor kalibriert.

Vom Prinzip her sind Installationstester mit Multitestern vergleichbar: Üblicherweise batteriebetriebene Prüfgeräte mit LC-Display, einem Drehknopf zur Auswahl der Messmethode sowie Knöpfen für Zusatzfunktionen. Außerdem verfügen sie über Anschlussbuchsen für den Außenleiter, den Neutralleiter und den Schutzleiter. Die Abnahme der Werte erfolgt in der Regel über sehr gut isolierte Kabel mit Prüfspitzen oder Krokodilklemmen.

Gut ausgestattete Installationsmessgeräte können über drahtlose Schnittstellen wie Infrarot oder Bluetooth mit PCs und Tablets kommunizieren, beispielsweise zur Dokumentation der Prüfungen. Die meisten Geräte verfügen zum Speichern der Daten über einen internen Messwertspeicher.



Typische Überprüfungen der elektrischen Sicherheit



Darauf ist bei der Anschaffung zu achten

Normzertifizierung

Installationstester sind für den professionellen Einsatz gedacht, entsprechend sollten sie nach den einschlägigen Normen zertifiziert sein. Dies gilt insbesondere für die Norm DIN VDE 0100, die das „Errichten von Niederspannungsanlagen“ beschreibt. Ein weiterer Pluspunkt für die Güte eines Messgeräts ist die Kalibrierung nach ISO oder durch ein DAkkS-akkreditiertes Labor.


Geplanter Einsatzzweck

Die Auswahl des „passenden“ Installationstesters ist naturgemäß vom geplanten Einsatzzweck abhängig. Einfache Geräte bieten lediglich die Messung der Schleifenimpedanz und der Spannung im Bereich bis 300 Volt. Dafür sind sie klein, leicht, handlich und dennoch robust. Andere Geräte, vor allem Multifunktions-Installationstester, messen neben der Schleifenimpedanz auch den Isolationswiderstand sowie die Funktionalität von RCD/FI-Schaltern.


Preisklasse

In der Preisklasse bis zu 500 Euro finden sich aber auch Prüfgeräte, die eine ganzes Arsenal an Messmöglichkeiten mitbringen. Sie verfügen meist über ein beleuchtetes Grafikdisplay, messen den Niederohmwiderstand, die Leitungs- und Schleifenimpedanz, Kurzschlussstrom, Spannung und Frequenz. In der Regel liefern sie auch Prüfspannungen von 250 bis 1000 Volt und Prüfströme von zum Beispiel 200 Milliampere.

Bedienkomfort: automatisch oder manuell

Hinsichtlich des Bedienkomforts lässt sich zwischen manuellen und automatischen Prüfverfahren wählen, Messwertspeicher sind bei den meisten Messgeräten integriert. Wer Wert auf Konnektivität des Prüfgeräts legt, sollte zu einem System mit Schnittstellen greifen. Dazu zählen USB, Bluetooth, Infrarot, WLAN sowie die ältere RS232-Schnittstelle.

Die weitaus meisten Installationstester sind nach Werkstandards ohne Zertifikat kalibriert, in einigen Einsatzbereich sind allerdings normierte Kalibrierungen notwendig. Wichtig: Die Kalibrierung ist keine einmalige Sache, sondern muss in regelmäßigen Abständen wiederholt werden. Dies gilt vor allem für Betriebe, die nach dem ISO-Standard 9001 zertifiziert sind.



FAQ – häufig gestellte Fragen

Was bedeutet die Norm IEC 60346 für die Prüfung elektrischer Anlagen?

Zahlreiche Installationstester sind sowohl nach den Normen 0100/0105 als auch nach IEC 60364 zertifiziert. Letztere repräsentiert den internationalen Standard. Diese Norm ist ein Versuch, nationale Verkabelungsnormen in einer IEC-Norm zu harmonisieren und wurde in der EU als "HD 60364" veröffentlicht.

Warum genügt für die Prüfung von RCD/FI-Schaltern nicht das Drücken auf die Prüftaste?

Alle RCD/FI-Schalter verfügen zwar über eine solche RCD/FI-Auslösung, die Betätigung der Prüftaste gibt aber keinen Aufschluss über die Beschaffenheit des Schutzleiters. Hintergrund laut VDE: Beim Drücken der Prüftaste wird über einen Widerstand ein Strom am Summenstromwandler vorbeigeführt und somit ein Fehlerstrom simuliert. Das dadurch erzielte magnetische Wandler-Ungleichgewicht führt zur gewollten Auslösung. Geprüft wird also lediglich, ob der RCD/FI-Schalter elektromechanisch arbeitet. Eine Kontrolle der richtigen Funktion der gesamten Schutzmaßnahmen ist damit nicht möglich.

Was ist ein RCBO-Schutzschalter?

Ein reiner RCD/FI-Schutzschalter erkennt ein Ungleichgewicht in den Strömen der Zu- und Rückleiter eines Stromkreises. Er kann jedoch nicht wie eine Sicherung oder ein Leitungsschutzschalter vor Überlast oder Kurzschluss schützen – mit Ausnahme des Sonderfalls eines Kurzschlusses von Spannung gegen Erde, nicht Spannung gegen Nullleiter.