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Ratgeber

Kabeltester » Defekte einfach und schnell erkennen

Der schnellste, sicherste und meist auch einfachste Übertragungsweg für elektrische oder elektromagnetische Signale ist das Kabel. Vom analogen Telefonanschluss bis zur Glasfaserleitung. Wenn ein elektrisches beziehungsweise elektronisches Gerät nicht ordnungsgemäß funktioniert, kann es durchaus an einem Kabelfehler liegen. Dieser lässt sich mit einem Kabeltester beziehungsweise Kabelsucher schnell und leicht identifizieren. Sinnvoll sind diese Geräte aber auch bei neu installierten Kabeln, um eine einwandfreie Übertragung sicherzustellen. In unserem Ratgeber stellen wir Ihnen die wichtigsten Typen und Bauformen von Kabeltestern vor und informieren über typische Einsatzbereiche und Anschlussmöglichkeiten.



Einsatzgebiete von Kabeltestern

Netzwerk-Kabeltester werden in der IT verwendet, um Problemen in der Netzwerkinfrastruktur auf den Grund zu gehen. Sie ermöglichen eine schnelle Lokalisierung von Fehlern und helfen dadurch dabei, Zeit und Geld zu sparen.

Unmittelbar nach dem Verlegen einer neuen Leitung ist eine Überprüfung mit einem Netzwerk-Kabeltester nicht nur sinnvoll, sondern bei vielen Projekten auch vorgeschrieben.

So kann bereits vor der Übergabe an den Kunden die Leistung ordnungsgemäß überprüft, dokumentiert und im Zweifelsfall belegt werden.

Neben dem Testen von Netzwerk-Kabeln haben die Prüfgeräte im Bereich der Energieversorgung einen festen Platz.

Hier muss aus Sicherheitsgründen vor der Inbetriebnahme eine Überprüfung der Leitung erfolgen und eine Freigabe erteilt werden.

Wie im Bereich der Computer-Netzwerke können die Tester zur Fehlersuche eingesetzt werden, was dazu beiträgt, Kosten zu reduzieren.



Welche Messungen kann ich mit einem Kabeltester durchführen?

Kabeltester (englisch: Cable-Tester) muten mittlerweile wie echte Mini-Computer an und verfügen über eine Vielzahl an Funktionen. Während einfache Geräte mittels LED-Anzeige auf Fehler im Kabel hinweisen, bieten hochwertige Leitungstester grafische Displays, die selbst komplexe Messwerte übersichtlich darstellen. Moderne Tester ermöglichen unter anderem, Kurzschlüsse und Störungen ausfindig zu machen. Sie messen die Einfügungsdämpfung und erkennen Probleme, die durch Nebensprechen oder Rauschen verursacht werden. Die Länge der Leitung lässt sich mit ihrer Hilfe ebenso überprüfen wie die Kabelbelegung und Übertragungsleistung. Geräte für Profis sind zudem in der Lage, die Entfernung zu Fehlerquellen zu ermitteln und grafisch darzustellen. Bei Twisted-Pair-Kabeln lassen sich schnell Unterbrechungen, Kreuzungen oder Kurzschlüsse feststellen. Die kompakten Tester können sowohl für TP-Kabel als auch für BNC-Leitungen genutzt werden. Einige Kabeltester sind zudem in der Lage, Kupfer- und Glasfaserleitungen zu testen.



LWL-Kabeltester und OTDR-Messung

Kabeltester für Glasfaserleitungen bieten, je nach Modell, verschiedene spezielle Funktionen:

Mit einigen Geräten können die Endflächen der Faser auf Beschädigungen oder Verschmutzungen hin überprüft werden.

Bereits kleinste Kratzer und Schmutzpartikel können die Leistung der Glasfaserstrecke enorm beeinträchtigen.

Manche Kabeltester ermöglichen die Durchführung einer OTDR-Messung (Optical-Time-Domain-Reflectometer).

Mit diesem Messverfahren können Fehler in LWL-Kabeln bei Spleißen, Brüchen oder Steckern äußerst präzise erkannt werden.

Bei einer OTDR-Messung emittiert das Messgerät einen Lichtimpuls in die Glasfaser, der dort permanent zurückgestreut (Backscattering) wird. Das zurückkommende Licht wird nun vom OTDR-Gerät analysiert, tabellarisch aufbereitet und in einer Messkurve dargestellt. 

Durch das während der Messung reflektierte Licht (Rayleigh-Streuung) wird die Messstrecke als eine Gerade dargestellt, die bedingt durch die Eigendämpfung während ihres Verlaufs leicht abfällt. Reflexionen werden dabei durch Unterschiede in der Brechzahl des Lichtlaufs verursacht. Sie sind als Ausschlag (Peak) sichtbar und erscheinen beispielsweise am Ende der Faser oder bei einem Faserbruch. Dagegen werden Spleiße in der Messkurve als dämpfendes Ereignis in Form einer Dämpfungsstufe dargestellt.
 

  1. Reflektierendes Ereignis (z.B. Stecker)
  2. Nichtreflektierendes Ereignis (z.B. Spleiß)
  3. Gainer (z.B. Unterschiedliche Fasertypen)
  4. Vorlauffaser
  5. Messstrecke
  6. Ende (Rauschen)


Was muss beim Kauf eines Kabeltesters beachtet werden?

Es ist nicht immer ein Gerät nötig, das alle Testmöglichkeiten bietet. Für viele Anwendungen ist bereits ein Kabeltester ausreichend, der die Messergebnisse mithilfe von LEDs anzeigt.

Wenn Sie dagegen komplexe Messungen durchführen möchten, sind Geräte mit hochauflösendem Display, die eine übersichtliche Darstellung der Messergebnisse ermöglichen, besser geeignet.

Um die Messergebnisse komfortabel am Computer weiterverarbeiten zu können, sollten Sie zu einem Tester greifen, der entweder direkt mit dem PC verbunden werden kann oder bei dem Sie die Daten über USB auf einen Speicherstick transferieren können.

Achten Sie darauf, dass der Tester die wichtigsten Test-Standards nach IEEE 802.3, ISO/IEC und TIA beherrscht.



Unser Praxistipp: Kabeltester regelmäßig kalibrieren 

Kabeltester müssen regelmäßig kalibriert werden, damit dauerhaft valide Messergebnisse ermittelt werden können. Beachten Sie dazu die Angaben des Herstellers. Hier ist in der Regel verzeichnet, in welchen Zeiträumen eine Kalibrierung erforderlich ist.



FAQ – häufig gestellte Fragen zu Kabeltestern

Manche Kabeltester haben einen integrierten Tongenerator, wozu dient dieser?

Mithilfe des vom Generator erzeugten Tons können das Kabelende und eventuelle Fehlerquellen im Draht identifiziert werden. Der vom Kabeltester emittierte Ton wird dabei von einem sogenannten Tonverfolger erfasst.  


Kann ich mit meinem Kabeltester prüfen, ob PoE vorhanden ist?

Viele Tester bieten diese Funktion. Mit einem entsprechenden Gerät können Sie feststellen, ob Power over Ethernet (PoE) vorhanden ist und ob es sich um den PoE (max. 12,95 W) oder PoE+ (max. 25,5 W) handelt.