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Ratgeber

Lötvorheizplatten

Mit Lötvorheizplatten erwärmen Sie zu lötende Bauteile, um Temperaturschocks und daraus resultierende Schäden zu vermeiden. Gerade beim SMD-Löten und beim Umgang mit empfindlichen Platinen ist ein Vorheizen sinnvoll. Was es über Lötvorheizplatten zu wissen gibt und welche Details Sie bei der Kaufentscheidung beachten sollten, fassen wir im Ratgeber zusammen.



Was ist eine Lötvorheizplatte?

Bei Lötvorheizplatten handelt es sich um Heizelemente für die Lötarbeit (ob mit einzelnem Lötkolben oder einer Lötstation). Wie der Name es andeutet, sind sie zum Vorwärmen von zu lötenden Bauteilen konzipiert. Sie dienen dazu, empfindliche Komponenten wie SMD-Bauteile und Platinen langsam auf eine bestimmte Temperatur zu bringen und auf diese Weise vor Temperaturschocks beim Löten zu bewahren. Dabei wird indirekt auch die Lötspitze entlastet.

Lötvorheizplatten arbeiten mit unterschiedlicher Heiztechnik. Differenziert werden unter anderem Geräte mit Infrarottechnik und solche, bei denen Heißluft für die Wärme sorgt. Infrarotvorheizplatten erreichen teilweise Temperaturen von bis zu 400 °C.

Manche Exemplare haben eine LCD-Anzeige zur Darstellung der Soll- und Isttemperatur, andere kommen ohne Digitalfunktionen daher. Es gibt auch Lötvorheizplatten mit separatem Bedienteil, die die Möglichkeit bieten, unterschiedliche Heizprofile zu erstellen. Oftmals gehört ein Leiterplattenhalter zum Lieferumfang, auf dem sich Platinen befestigen lassen, um dann die Lötvorheizplatte darunter zu schieben und die Leiterplatte zu erwärmen.



Lötvorheizplatten zum Löten empfindlicher Bauteile

Das Löten ist ein Prozess, der hohe Präzision erfordert und bei dem mit sehr hohen Temperaturen gearbeitet wird. Wer unvorsichtig ist, riskiert nicht nur Schäden an sich selbst, sondern auch an elektronischen Bauteilen. Gerade das Arbeiten an empfindlichen Komponenten ist mitunter knifflig. Die Hitze, die durch die Lötspitze einwirkt, kann das teils irreversible Schäden zur Folge haben. Das Risiko ist umso größer, wenn die Temperaturunterschiede sehr groß sind, die Bauteile also kalt und die Lötspitze sehr heiß. Mit einer Lötvorheizplatte kann man die zu lötenden elektronischen Komponenten langsam und gleichmäßig erwärmen, um Temperaturschocks vorzubeugen. Zu diesem Zweck wird die Heizplatte einfach unter dem Bauteil platziert und eingeschaltet. Durch Unterhitzung wird es dann auf eine bestimmte Temperatur gebracht, so dass sich der Energieeintrag durch die Lötspitze reduziert.

Lötvorheizplatten tragen auch dazu, die Lötspitze selbst zu schonen. Das ist insofern vorteilhaft, als Lötspitzen jeglicher Art (sei es in Meißelform, konischer Form und mit abgeschrägter Spitze etc,) per se Verbrauchsmaterial darstellen und sich früher oder später abnutzen. Kein Exemplar hält ewig. Einfache Lötspitzen bestehen aus Kupfer, das sich durch den Kontakt mit Lötzinn ablegiert. Hochwertigere Dauer-Lötspitzen haben zwar eine längere Haltbarkeit, weil deren Kupferkern durch eine Eisenschicht geschützt ist. Aber auch dieser Mantel legiert sich mit der Zeit ab, so dass irgendwann Ersatz beschafft werden muss. Je länger Sie Lötspitzen nutzen können, desto seltener müssen Sie Nachschub besorgen. Das spart Geld und reduziert obendrein die Abfallproduktion, da weniger verbrauchte Lötspitzen im Müll landen.



Kaufkriterien für Lötvorheizplatten – worauf kommt es an?

Es gibt allerhand Details, auf die Sie bei der Auswahl einer Lötvorheizplatte achten sollten. Die Größe der Heizfläche ist ein entscheidender Faktor. Die Heizplatte darf nicht kleiner sein als die Bauteile, die es zu löten gilt, sollte aber auch nicht überdimensioniert werden, damit sie nicht zu viel Platz wegnimmt.

Je größer die Vorheizplatte ist, desto mehr Leistung ist nötig, um sie aufzuheizen, und desto mehr Strom wird verbraucht. In dem Kontext ist auch die Aufheizzeit zu beachten. Die sollte möglichst kurz ausfallen, um lange Wartezeiten zu vermeiden. Lötvorheizplatten mit Infrarottechnik sind in der Hinsicht empfehlenswert, da sie besonders schnell aufheizen. Weitere Vorteile dieser Technologie sind eine gleichmäßige Wärmeverteilung und eine hohe Energieeffizienz.

Die Stromversorgung von Vorheizplatten erfolgt entweder über einen direkten Anschluss an eine Steckdose oder über eine Lötstation – je nach Modell. Nutzen Sie keine Station, benötigen Sie eine Heizplatte mit eigenem Netzstecker.

Wenn es ums Thema Heizen geht, sind die erreichbaren Temperaturen ein wichtiges Detail. Bei der Auswahl einer Heizplatte fürs Löten mit Lötkolben oder Lötstation gilt es daher, auf die minimale und die maximale Temperatur zu achten. Manche Vorheizplatten erreichen bis zu 400 °C und können somit auch für anspruchsvollere Lötarbeiten eingesetzt werden.

Je genauer sich die Temperatur regeln lässt, desto besser. Viel Kontrolle bieten Ihnen digitale Lötvorheizplatten. Anhand eines LC-Displays können Sie ablesen, wie heiß die Platte ist. Besonders komfortabel sind Modelle mit separatem Bedienteil, über das Sie diverse Einstellungen vornehmen. Wer bereit ist, etwas mehr Geld in die Hand zu nehmen, wählt eine Heizplatte, für die sich mehrere Heizprofile einrichten lassen. Dann können Sie für unterschiedliche Lötarbeiten spezifische Temperatureinstellungen abspeichern, so dass Sie die Zieltemperatur nicht jedes Mal neu einstellen müssen.




Unser Praxistipp: Empfindliche Teile isolieren

Fürs Löten ist es nicht unbedingt erforderlich, Bauteile immer in Gänze zu erhitzen. Es reicht, wenn die Bereiche rund um die zu lötenden Stellen erwärmt werden. Bei hitzeempfindlichen Objekten empfiehlt es sich daher, die Bereiche, die nicht erhitzt werden sollen, zu isolieren. Dazu können Sie beispielsweise Kaptonband (das ist ein spezielles hitzebeständiges Klebeband) oder Aluminiumfolie nutzen.



FAQ – häufig gestellte Fragen zu Lötvorheizplatten

Welche Faktoren beeinflussen die Aufheizzeit?

Die Aufheizdauer hängt sowohl von den Eigenschaften der Lötvorheizplatte selbst ab (Details wie Leistung und Größe) und vom zu lötenden Material. Dessen Größe, Dicke und materielle Eigenschaften spielen hierbei eine wichtige Rolle. Wie lange es dauert, bis ein Bauteil die nötige Temperatur zum Löten erreicht hat, hängt also zu einem gewissen Anteil von seiner Beschaffenheit ab.
 

Wie reinige ich eine Lötvorheizplatte nach dem Löten?

Sollten sich nach dem Lötvorgang noch Rückstände von Lot- oder Flussmittel auf der Heizplatte befinden, tragen Sie passendes Reinigungsmittel auf einen Schwamm oder ein weiches Tuch auf und wischen Sie die Platte damit ab. Dafür eignet sich Isopropanol sehr gut.
 

Kann ich eine Lötvorheizplatte auch bei Schweißarbeiten verwenden?

Nein. Beim Schweißen wird mit deutlich höheren Temperaturen gearbeitet als beim Löten. Es handelt sich dabei generell um ein völlig anderes Verfahren. Lötvorheizplatten sind ausschließlich für Lötarbeiten mit Lötstationen bzw. Lötkolben einsetzbar.