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    Ratgeber

    Pneumatik & Allfluid

    Kraft- und Bewegungsübertragung in industriellen Bereichen erfolgt häufig durch pneumatische oder hydraulische Systeme, also auf der Basis von Druckluft oder Flüssigkeitsdruck. Es gibt aber auch Anlagen, die beide Technologien beherrschen: Allfluid-Systeme. In unserem Ratgeber informieren wir Sie über die Grundlagen von Pneumatik, Hydraulik und Allfluid und gehen gezielt auf die Vorteile von Allfluid-Anwendung ein.



    Das ist Pneumatik

    Pneumatik beschäftigt sich mit der Nutzung von Druckluft oder anderen komprimierten Gasen. Sie erzeugt, überträgt und steuert Bewegungen und Kräfte, vor allem in industriellen und mechanischen Anwendungen. Dazu gehören pneumatische Zylinder ebenso wie Motoren und Ventile in einer Vielzahl von Maschinen und Systemen. Domäne der Pneumatik ist beispielsweise die Automatisierungstechnik. Zu finden ist sie aber auch in Werkzeugmaschinen, in der Fahrzeugtechnik oder in der Medizintechnik.

    Die Grundprinzipien der Pneumatik basieren auf den Gesetzen der Thermodynamik und der Fluidmechanik. Durch Kompression wird Luft oder Gas auf einen höheren Druck gebracht. Dieser Druck lässt sich dann nutzen, um Arbeit zu verrichten. Druckluft-Anlagen sind für ihre Schnelligkeit, Einfachheit in der Handhabung, Sauberkeit und Sicherheit bekannt, da sie überwiegend mit Luft arbeiten, die leicht zu beschaffen und nicht umweltschädlich ist.



    Das ist Hydraulik

    Hydraulik funktioniert ähnlich wie Pneumatik. Statt mit komprimierter Luft arbeiten hydraulische Systeme in der Regel aber mit Öl, das sich nicht komprimieren lässt. Hintergrund: Hydraulik nutzt die Gesetze der Fluidmechanik, insbesondere das Prinzip von Pascal. Das besagt, dass der Druck auf eine nicht komprimierbare Flüssigkeit in einem geschlossenen System gleichmäßig in alle Richtungen weitergegeben wird. Durch den Einsatz von Pumpen wird der Druck des Fluids erhöht. Es fließt dann durch Ventile, Schläuche, Rohre, Zylinder und andere Komponenten. Typische Einsatzbereiche sind das Heben, Drücken, Drehen oder Bewegen von Lasten.

    Hydraulik-Anlagen können hohe Kräfte und Drehmomente bei kompakter Bauweise übertragen. Sie erlauben eine präzise Steuerung der Last, bieten eine hohe Energieeffizienz über lange Distanzen sowie eine relativ einfache und robuste Konstruktion.



    Das ist unter Allfluid zu verstehen

    Der Begriff Allfluid im technischen oder industriellen Kontext bezieht sich auf Geräte, Komponenten oder Anlagen, die für den Einsatz mit verschiedenen Arten von Fluiden – also Flüssigkeiten und Gase – konzipiert sind. Solche Allfluid-Drucksysteme sind flexibel in Bezug auf die Art der Medien, mit denen sie arbeiten können. Das macht sie vielseitig einsetzbar. Zu finden sind sie in verschiedenen Branchen wie der Chemie, der Pharmazie, der Lebensmittelverarbeitung, der Wasser- und Abwassertechnik sowie allgemein bei klassischen pneumatischen und hydraulischen Anwendungen.



    So funktionieren Allfluid-Systeme

    Die Vielseitigkeit einer Allfluid-Anlage erlaubt den Einsatz derselben Komponenten für unterschiedliche Medien. Voraussetzung ist allerdings die Materialkompatibilität. Alle Teile müssen aus Materialien hergestellt sein, die chemisch unempfindlich gegenüber einer Vielzahl von Fluiden sind. Dazu gehören in der Regel Edelstähle, bestimmte Kunststoffe wie PTFE oder spezielle Legierungen und Beschichtungen. Sie ergeben eine hohe Beständigkeit gegenüber Säuren, Laugen, Lösungsmitteln und anderen aggressiven Chemikalien.

    Dabei spielt auch Dichtungstechnik eine entscheidende Rolle. Dichtungen und O-Ringe in Allfluid-Anlagen müssen so beschaffen sein, dass sie unter verschiedenen chemischen Bedingungen und bei unterschiedlichen Temperaturen und Drücken dichthalten. Materialien für Dichtungen können unter anderem Viton, EPDM, NBR und FKM umfassen, je nachdem, welche Fluide im Einsatz sind. Die Materialkompatibilität bezieht sich auf Ventile und Pumpen. Sie müssen einen zuverlässigen Betrieb mit verschiedenen Fluiden ermöglichen, auch bei wechselnden Viskositäten und Druckbereichen.

    Allfluid-Anlagen zeichnen sich oft durch ihre Anpassungsfähigkeit und Modularität aus. Dazu gehören die Integration zusätzlicher Filter, die Anpassung der Leitungsführung auch für höhere Strömungsgeschwindigkeiten oder Änderungsmöglichkeit der Anschlüsse und Adapter für verschiedene Typen von Zylindern, Behältern oder Leitungen.

    Moderne Allfluid-Geräte integrieren häufig auch spezielle Steuerungs- und Überwachungstechnologien zur präzisen Handhabung verschiedener Fluide. Sensoren können beispielsweise die Durchflussrate, den Druck und die Temperatur überwachen, während automatisierte Steuerungssysteme Anpassungen in Echtzeit vornehmen, um die Systemleistung zu optimieren und die Sicherheit zu gewährleisten.



    Diese Vorteile bringt die Allfluid-Technik in der Praxis

    Die Allfluid-Technik bietet eine Reihe von Vorteilen gegenüber anderen technischen Verfahren, zum Beispiel den Einsatz von Elektromotoren zur Kraftübertragung. Das gilt insbesondere in Bereichen wie der Automatisierung, dem Maschinenbau und der Fahrzeugtechnik.

    Hohe Leistungsdichte

    Im hydraulischen Modus können Allfluid-Anlagen bei relativ kleinen Baugrößen sehr hohe Kräfte und Drehmomente erzeugen. Das ist besonders nützlich in Anwendungen, die eine kompakte Bauweise bei gleichzeitig hoher Leistung erfordern.
     

    Präzise Steuerung und Regelung

    Sowohl hydraulische als auch pneumatische Modi ermöglichen eine feinfühlige Kontrolle der Geschwindigkeit, Position und Kraft. Diese Präzision ist in vielen automatisierten Prozessen und in der Robotik von entscheidender Bedeutung.
     

    Schnelle Reaktionszeiten

    Im pneumatischen Modus reagieren Allfluid-Antriebe besonders schnell auf Steuersignale. Das prädestiniert sie für Anwendungen, die eine hohe Schaltfrequenz oder kurze Zykluszeiten erfordern.
     

    Aufbau und Wartung

    Viele Komponenten der Fluidtechnik verfügen über einen vergleichsweise einfachen mechanischen Aufbau. Das erleichtert die Wartung und Reparatur. Rein pneumatische Anlagen beispielsweise benötigen allerdings oft weniger komplexe Wartungsarbeiten als elektrische oder hydraulische Geräte.
     

    Sicherheit

    In explosionsgefährdeten Bereichen oder unter Bedingungen, bei denen elektrische Funken eine Gefahr darstellen würden, bieten Allfluid-Installationen zum Betrieb von Werkzeuge und Steuerungssystemen eine sichere Alternative, da sie keine Funken erzeugen.
     

    Flexibilität und Vielseitigkeit

    Die Fluidtechnik lässt sich in einer Vielzahl von Anwendungen einsetzen, von kleinen medizinischen Geräten bis hin zu großen Bau- und Bergbaumaschinen. Die Geräte lassen sich spezifisch für eine breite Palette von Betriebsdrücken und Leistungsanforderungen konfigurieren.
     

    Kosteneffizienz

    In vielen Fällen können fluidtechnische Kombisysteme kostengünstiger in der Anschaffung und im Betrieb sein als vergleichbare elektrische oder getrennte Anlagen für Pneumatik und Hydraulik.
     

    Umweltverträglichkeit

    Insbesondere im pneumatischen Einsatz verursachen Allfluid-Anlagen keine Umweltverschmutzung, da die Luft nach der Nutzung wieder in die Umgebung entlassen wird.