Ratgeber
Im Jahr 2019 wurden über 87.000 Einbruchsversuche polizeilich erfasst. Es entstand ein dreistelliger Millionenschaden. Wie Sie mit Türsicherungen und Fensterriegeln für Einbruchschutz (und zugleich Kindersicherung) sorgen und welches System das Richtige für Sie ist, erfahren Sie in unserem Ratgeber.
Ob Eigenheim oder Mietwohnung, Großstadt oder Land – Einbrecher sind überall zugegen. Damit Sie sich in Ihren eigenen vier Wänden sicher fühlen können, selbst wenn Sie nicht zu Hause sind, sollten Sie auf effiziente Sicherungstechnik keinesfalls verzichten. Die mechanische Sicherung von Grundstück, Haus und Wohnung, etwa durch Systeme mit Pilzkopfverriegelungen und effiziente Schließmechanismen wie abschließbare Fenstergriffe und ähnliche Schutzvorrichtungen, steht beim Einbruchschutz an erster Stelle. Welches System den bestmöglichen Einbruchschutz darstellt, hängt von Türen, Fenstern und weiteren Merkmalen ab. Mit einem sicheren Schloss allein können Sie Wohnungen, Gewerberäume und Büros nicht vor Einbrechern schützen. So spielen etwa Türbeschläge und Türblätter eine wichtige Rolle. Neben Eingangstüren sollten dringend sämtliche Fenster – auch Dachfenster –, Balkon- und Terrassentüren gesichert werden. Dazu kommen unter anderem einbruchhemmende Fensterbeschläge und Fenstergriffe zum Einsatz, die abschließbar sind.
Haus und Garten sichern – Tipps zum Einbruchschutz
Bei Neubauten oder größeren Umbauten lohnt es sich, in eine zusätzliche Sicherung zu investieren. Idealerweise werden ausschließlich DIN-geprüfte, einbruchhemmende Türen und Fenster integriert. Bereits bestehende Bauten, die in Bezug auf die Sicherheit auf den neuesten Stand gebracht werden sollen, können nachgerüstet werden.
Um Eingangs-, Keller- und Nebentüren für einen besseren Schutz umzurüsten, ist es ratsam, sich mit der Beschaffenheit der jeweiligen Tür vertraut zu machen. Nicht nur beim Schloss selbst sollten Sie auf hohe Qualität achten, genauso wichtig ist das Zusammenspiel sämtlicher Bestandteile wie Beschlag, Türrahmen und Schließblech. Mit einem fachgerecht eingebauten Zusatzschloss samt Sperrbügel sowie einem Querriegelschloss sind Türen effizient gesichert.
Auch Fenster, egal ob mit Fensterrahmen aus Kunststoff oder Holz, können im Regelfall mit sicherheitsrelevanten Bestandteilen erweitert werden, um Ihr Eigentum vor Diebstahl zu schützen. Hierfür werden oft Pilzkopfverriegelungen sowie abschließbare Fenstergriffe oder ähnliche Zusatzsicherungen für Fenstertüren verwendet. Übrigens dienen Fensterverriegelungen nicht nur dem Schutz vor Einbruch, sondern sind auch als Kindersicherung hilfreich. Ob neue Fenster oder alte Fenster – mit zusätzlichen Schutzmechanismen machen Sie jedes Fenster kurzerhand einbruch- und kindersicher.
Achtung: Wenn Sie gemietete Wohn- oder Gewerbeflächen schützen möchten, müssen Sie die Erlaubnis dazu vorab bei Ihrem Vermieter einholen. Zusätzlich angebrachte Schlösser an Türen oder Fenstergriffen lassen sich bei einem eventuell anstehenden Auszug nicht ohne Weiteres rückgängig machen. Darüber hinaus empfiehlt es sich, die Montage sämtlicher Verriegelungen und Schließmechanismen von Fachpersonal durchführen zu lassen.
Tür- und Fensterverriegelungen kaufen – Darauf sollten Sie achten!
Alarmanlagen, smarte Zutrittskontrollen und Überwachungskameras sorgen bei Anwendern für ein hohes Sicherheitsgefühl. Einbrüche verhindern können sie aber nicht. Dem Aufhebeln von Fenstern oder dem Manipulieren von Türschlössern können Sie nur mit speziellen Verriegelungssystemen vorbeugen. Wir haben Ihnen wichtige Kaufkriterien für Tür- und Fenstersicherungen zusammengestellt:
Türketten sind die einfachste und vergleichsweise günstigste Variante, um sich vor Einbrüchen zu schützen. Daneben finden Sie Kastenzusatzschlösser mit starrem Sperrbügel sowie Panzerriegel, die ebenfalls mit einem separaten Schloss versehen sind. Wenn Sie Mieteigentum baulich nicht verändern dürfen, können Sie zu Türketten mit Überwurfring greifen. Hier entfällt der Einbau am Türrahmen beziehungsweise Türblatt – keine Löcher, keine Schrauben. Solche Vorrichtungen dienen auch als Kindersicherung, beispielsweise, wenn Kinder nicht ohne Weiteres die Eingangs-, Garagen- oder Kellertür öffnen sollen. Türschloss, Türbeschlag, Schließblech und weitere eventuelle Bestandteile sollten optimal aufeinander abgestimmt sein, um den bestmöglichen Einbruchschutz zu gewährleisten.
In Großraumbüros, öffentlichen Gebäuden und Bildungseinrichtungen kommen oft Türschließer zum Einsatz. Sie sorgen dafür, dass die Tür nicht per Hand geschlossen werden muss, sondern lassen sie sanft und sicher ins Schloss fallen.
Dadurch haben Unbefugte keinen Zutritt mehr. Außerdem mindern Türschließer Zugluft und leisten einen Beitrag zum Brandschutz.
Achten Sie bei der Umrüstung unbedingt auf die anbei liegenden Montageanleitungen und beziehen Sie Fachpersonal bei der Installation mit ein.
Fenstersicherung: Verriegelungen für Fenstergriffe (zum Beispiel mit Schlüssel oder Druckknopf) und andere Mechanismen spielen beim Einbruchschutz und gleichzeitig der Kindersicherung eine große Rolle:
Ein abschließbarer Griff in Kombination mit umlaufenden Pilzkopf-Verriegelungen ist ideal.
Nicht ausreichend bei Dreh-Kipp-Fenstern ist ein Fenstergriff, der lediglich abschließbar ist. Dieser schützt nämlich nicht gegen das Aufhebeln der Fensterflügel. Übrigens sollten Sie auch an Verriegelungssysteme für Dach- und Kellerfenster denken. Je nach Fenstervorrichtung gibt es hierfür spezielle Modelle und einen passenden Nachrüstsatz für Fensterflügel. Spezielle Verglasungen nach DIN EN 356 oder einbruchhemmende Gitter schützen ebenfalls vor ungeladenen Besuchern.
Achten Sie beim Kauf sämtlicher Verriegelungssysteme auf die Kompatibilität mit vorhandenen Türen und Fenstern beziehungsweise Fensterflügeln.
Unser Praxistipp: Nachrüstung lohnt sich
Nicht jeder nennt Türen und Fenster mit DIN-geprüfter einbruchhemmender Wirkung sein Eigen. Doch Umrüsten ist im Regelfall möglich. Für viele Anwendungsfälle finden Sie einen geeigneten Nachrüstsatz vor. Bevor Sie Änderungen am Rahmen, Fenstergriff und Fensterbeschlag in Ihrer Mietwohnung vornehmen, sollten Sie sich dringend mit Ihrem Vermieter in Verbindung setzen und eine schriftliche Erlaubnis einholen.
FAQ – häufig gestellte Fragen zu Tür- und Fensterverriegelungen
Welche Fenstersicherung ist die beste?
Im besten Fall sichern Sie Ihr Fenster mit einer umlaufenden Pilzkopfverriegelung und einem Fenstergriff, der mit einem Druckknopf oder Schlüsselloch versehen ist. Letzteres erlaubt es Ihnen, das Fenster mit einem Schlüssel zu verschließen. Das dient zugleich der Kindersicherung. Jedoch sind nicht immer Änderungen am Rahmen, Griff oder Fensterbeschlag möglich.
Welches Schloss bietet maximale Sicherheit und hält Einbrecher fern?
Ein gutes Schloss allein genügt nicht. Bei der Auswahl kommt es auf das Zusammenspiel von Schließzylinder, Schloss, Schutzbeschlag und Schließblech an.
Wie können doppelflügelige Fenster gesichert werden?
Auch doppelflügelige Fenster (also Fenster mit zwei dicht nebeneinander befindlichen Flügeln) können über spezielle (beispielsweise schwenkbare) Fensterriegel vor Einbruch geschützt werden.
Achten Sie auf einen komfortablen Schließmechanismus und setzen Sie, wenn möglich, zusätzlich auf umlaufenden Schutz durch die Pilzkopf-Technologie.
Das erhöht außerdem die Kindersicherheit.