Ratgeber
Wissenswertes zu WLAN Receiver
Der klassische Sat-Receiver ist heute deutlich mehr als ein unscheinbarer grauer Kasten, der Fernsehsignale aus dem Weltall fischt. Moderne Receiver können die Multimedia-Zentrale im Wohnzimmer sein, die dank einer Wi-Fi- oder kabelgebundenen Verbindung mit dem heimischen Netzwerk, zum Beispiel die altgediente Fernsehzeitung überflüssig machen kann. In diesem Ratgeber erfahren Sie, warum WLAN bei einem solchen Gerät ausgesprochen praktisch ist und was ein moderner Sat-Receiver sonst noch leisten kann.
Früher war alles besser? Auf Sat-Receiver lässt sich diese Phrase jedenfalls nicht anwenden.
Ein solches Gerät konnte noch vor wenigen Jahren nicht mehr als das Fernsehsignal, das von einer Satellitenantenne aufgefangen wurde, auf den Bildschirm zu bringen.
Ein moderner Receiver bringt dagegen modernste Technologie in Ihr Wohnzimmer und erhöht den Komfort deutlich.
Sicher kennen Sie das Problem: Sie möchten gerne das Fußballspiel live sehen, auf einem anderen Sender kommt aber zufällig zur gleichen Zeit ein Film, den Sie ebenfalls nicht verpassen möchten. Früher hatten Sie im besten Fall im Schlafzimmer ein zweites TV-Gerät, an dem Sie das Spiel sehen, während Sie im Wohnzimmer den Film aufgenommen haben. Diese Zeiten sind zum Glück vorbei. Es gibt heute Receiver, die über zwei oder sogar vier eingebaute Tuner verfügen. Damit können Sie an einem Fernseher nicht nur das Live-Spiel sehen, sondern zur gleichen Zeit ein oder sogar drei andere Programme aufzeichnen.
Apropos Aufzeichnung: Sie benötigen heute keine DVD oder gar Videokassetten mehr. Viele Receiver haben eine eingebaute Festplatte oder es lässt sich ein über USB angeschlossener, externer Massenspeicher nachrüsten. Die Festplatte wird übrigens auch für Timeshift genutzt. Dabei handelt es sich um zeitversetztes Fernsehen. Stellen Sie sich vor, Sie schauen gerade eine spannende Sendung an und plötzlich klingelt das Telefon. Wenn Ihr Receiver Timeshift unterstützt, drücken Sie einfach auf die Pause-Taste und das laufende Programm wird auf der Festplatte gespeichert. Wenn Ihr Telefongespräch beendet ist, drücken Sie auf Play und setzen die Sendung exakt an dem Punkt fort, an dem Sie aufgehört haben.
Zu einem echten Multitalent wird ein Sat-Receiver allerdings erst dann, wenn er Verbindung zum Internet hat. Damit das Gerät alle seine Funktionen voll nutzen kann, muss es entweder über WLAN oder mit einem entsprechenden Kabel in Ihr Netzwerk eingebunden werden. Ist die Verbindung hergestellt, können Sie eine Vielzahl praktischer Dienste verwenden, egal, ob es sich dabei um den Wetterbericht oder das aktuelle Fernsehprogramm handelt. Die meisten Receiver suchen zudem in regelmäßigen Abständen selbstständig nach neuen Firmware-Updates, die die Stabilität des Gerätes verbessern oder den Funktionsumfang erweitern.
Einige WLAN-Receiver haben ein weiteres praktisches Feature: Es ist möglich, das TV-Programm über W-LAN an andere Geräte im Netzwerk zu streamen. So können Sie im Sommer beispielsweise bequem im Garten sitzen und über Ihr Tablet die Nachrichten verfolgen. Bei vielen Modellen besteht die Möglichkeit, WiFi einfach mit einem WLAN-Stick nachzurüsten. Mit einem Receiver, der über einen integrierten DLNA-Client verfügt, ist es zudem möglich, auf Ihrem NAS abgelegte Filme zu streamen oder die Schnappschüsse vom letzten Urlaub auf dem großen Fernsehbildschirm zu betrachten.
Natürlich können Sie mit Ihrem WLAN-Receiver via WiFi auch im Internet surfen. Es bietet sich an, eine Bluetooth-Maus sowie eine Bluetooth-Tastatur zu verwenden, um wie gewohnt durch das Internet zu navigieren. Dank Bluetooth arbeiten die Eingabegeräte ohne lästige Kabel. Falls Sie es wünschen, können Sie über Bluetooth auch andere kompatible Geräte, wie etwa einen Bluetooth-Lautsprecher mit Ihrem Receiver verbinden, was zum Beispiel für Audio-Streaming praktisch ist.
Wenn Sie auf eine Satellitenantenne auf Ihrem Dach verzichten möchten, könnte IPTV eine Alternative für Sie sein. Eine entsprechend schnelle Internetverbindung vorausgesetzt, empfangen Sie Ihr Fernsehprogramm in einer Auflösung bis zu Ultra-HD dann direkt über das Internet. Mit IPTV lässt sich auch ganz komfortabel zeitversetztes Fernsehen (Timeshifting) realisieren. Die Sendervielfalt steht dem Angebot über Satellit oder Kabel in nichts nach. Sie benötigten allerdings, ähnlich wie bei Kabel-TV, einen Vertrag mit einem entsprechenden Anbieter. Bedenken Sie aber, dass bei einem Ausfall der Internetverbindung auch kein Fernsehen mehr möglich ist. Damit Sie Ihr Programm in einer Full-HD-Auflösung genießen können, sollte Ihr DSL-Anschluss wenigsten 16 Mbit/s zur Verfügung stellen.
Besitzen Sie noch ein älteres TV-Gerät ohne HDMI-Anschlüsse? Falls ja, achten Sie darauf, dass Ihr neuer Receiver einen SCART-Anschluss hat, oder kaufen Sie gleich einen Adapter beziehungsweise SCART-auf-HDMI-Konverter mit dazu. Wenn Sie häufig Sendungen aufzeichnen möchten, könnte ein Gerät mit eingebauter Festplatte für Sie interessant sein. Es sind Kapazitäten von 160 Gigabyte bis hin zu 8 Terabyte erhältlich. Überlegen Sie am besten vor dem Kauf, wie groß die benötigte Speicherkapazität sein soll, und wählen Sie im Zweifelsfall lieber eine Nummer größer aus. Zusätzlich ist es empfehlenswert, wenn Ihr künftiger Receiver über mindestens zwei Tuner verfügt, damit Sie nicht zwangsläufig immer direkt das Programm ansehen müssen, das Sie gerade aufzeichnen.
1. DVB-S2x SAT-Eingang
2. DVB-C2 Kabeleingang
3. Recovery für Werkseinstellung
4. USB-Anschlüsse
5. HDMI-Anschluss
6. Ethernet-Anschluss
7. RS232-Schnittstelle
8. AV-Ausgang
9. S/PDIF-Anschluss
10. Stromanschluss
11. SD-Kartenslot
12. Netzschalter
Bei der Nutzung von Pay-TV sollten Sie darauf achten, dass der von Ihnen gewünschte Receiver einen CI+ Slot für das Steckmodul des jeweiligen Pay-TV-Anbieters aufweist. Wenn der CI+-Slot für den Anbieter Sky geeignet ist, trägt der Anschluss häufig die Aufschrift “Geeignet für Sky“. Mit einem solchen Receiver sind Sie nicht mehr auf die teuren Modelle des Anbieters angewiesen, die Sie zur Nutzung des Angebots entweder kaufen oder mieten müssen. Möchten Sie zum Beispiel Bilder auf Ihrem Fernseher betrachten, ist zumindest ein schneller USB-3.0-Anschluss sinnvoll, an den Sie einen USB-Stick anschließen können.
Unser Praxistipp: Receiver mit Linux bieten ultimative Freiheit
Für technisch affine Anwender gibt es WLAN-Receiver, die über das Linux-Betriebssystem verfügen. Ein Gerät mit einem solchen vollwertigen Betriebssystem bietet Ihnen die Freiheit, den Receiver durch Plug-ins mit weiteren Funktionen aufzuwerten. Aber Achtung: Dieses hohe Maß an Flexibilität setzt gewisse Vorkenntnisse voraus.
Wie hoch ist die Reichweite von Bluetooth?
Das ist vom Bluetooth-Gerät abhängig. Gewöhnlich können Sie bei Bluetooth aber mit einer Reichweite von etwa 10 Metern rechnen.
Was ist ein SD-HD-Upscaler?
Ist Ihr Receiver mit dieser Funktion ausgestattet, kann er Bildmaterial mit niedriger Auflösung (SD) auf die höhere HD-Auflösung hochrechnen, was der Bildqualität zuträglich ist. Das funktioniert allerdings nicht 1:1. Ein SD-Bild wird dadurch nicht zu einem echten HD-Bild; ein Qualitätsunterschied bleibt immer sichtbar.
Welche Vor- und Nachteile hat Satellitenfernsehen gegenüber einem Kabelanschluss?
Die Vorteile von Satellitenempfang sind schnell aufgezählt: Zum einen kostet Fernsehen über Satellit im Gegensatz zu einem Kabelanschluss nichts. Das Programmangebot ist beim Satellitenempfang deutlich größer und darüber hinaus ist der Empfang überall möglich, egal ob in der Stadt oder im Zelt auf der grünen Wiese. Der größte Nachteil ist sicherlich, dass der Empfang bei starkem Regen oder Schneefall gestört werden kann, während solche Störungen bei einem Kabelanschluss nicht auftreten. Zu guter Letzt ist eine Satellitenantenne nötig, die am Haus angebracht werden muss.